i2010, eInclusion, die Websites der EU

e-Inclusion ist weit mehr als die Entwicklung neuer Web-Standards für barrierefreien Zugang zum Internet und damit die Integration in denselbem zu fördern. e-Inclusion ist auch eine Kampagne der Europäischen Union, mit politischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen.

In den vorangegangen Blogs habe ich mich mit internetfernen Bevölkerungsgruppen beschäftigt. In den nächsten Blogs werde ich mich nun mit Strategien und Initiativen der Europäischen Union befassen. Nun gilt es, sich erstmal einen Überblick über die Verknüpfung der Strategien und Kampagnen der Europäischen Union zur Informationsgesellschaft und den verschiedenen Websites der EU hierzu, zu verschaffen.

Lisbon Strategy:

Im Jahr 2000 verabschiedeten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union am Gipfel in Lissabon den Entwurf eines Strategiepapiers, basierend auf dem Konsens aller, Europa dynamischer und wettbewerbsfähiger zu machen. Im Juni 2005 wurde die Strategie mit den Hauptzielen, das wirtschaftliche Wachstum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen, überarbeitet und schliesslich, wiederum in Lissabon, im vergangenen Dezember verabschiedet. HIer ist der Vertrag von Lissabon, Europa auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, nachzulesen.

Initiative i2010:

Die Initiative „i2010 – Eine Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung“ der Europäischen Kommission, mit welcher der Ausbau der digitalen Wirtschaft vorangetrieben werden soll, ist Bestandteil der übergeordneten „Lissabonner Strategie“. (Diese Website hierzu gibt es nur in englischer Sprache.)

Drei Säulen für i2010:

  • Europäischer Informationsraum: Schaffung eines offenen und wettbewerbsfähigen EU-Binnenmarktes für die Dienste der Informationsgesellschaft und der Medien.

  • Innovation und Entwicklung: Förderung von Innovationen und Erhöhung der EU-Investitionen in die IKT-Forschung

  • e-Inclusion: Förderung einer integrativen und barrierefreien Informationsgesellschaft in Europa, um auf die Herausforderungen der Globalisierung und demographische Veränderungen zu reagieren.

Ein Annual Report berichtet über den Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der einzelnen Mitgliedstaaten der EU und überprüft das Einhalten der gesetzten Massstäbe und Zielsetzungen. Im April 2008, zwei Jahre nach dem Start der Initiative i2010 wurde ein Zwischenbericht, Mid-Term Review veröffentlicht.

e-Inclusion:

Im Juni 2006 verabschiedete in Riga die Europäische Kommission die Deklaration „ICT for an Inclusic Society“ zur Kampagne e-Inclusion. Die EU knüpft damit an die Initiative i2010 an, in der sie bereits den Informations- und Kommunikationstechnologien eine entscheidende Schlüsselrolle im privaten wie öffentlichen Leben zuordnet und damit natürlich auch dem wirtschaftlichen Wachstum Europas. Womit wiederum an der Lissabonner Strategie angeknüpft wird.

Eine Antwort zu “i2010, eInclusion, die Websites der EU

  1. informatica08

    Die Europäische Union hat ja eine wirklich weit reichende Palette von Kampagnen gestartet. Bin auf deine weiteren Ausführungen gespannt, da ich eher ein bisschen kritisch bin, ob die Europäische Union nicht an zu vielen Fronten zur selben Zeit zu kämpfen versucht und eine Bündelung oder Beschränkung auf einzelne Themen eher zum Ziel führen würden. Ein ähnliches Phänomen treffe ich nämlich bei den Projekten der informatica08 an. Es vermittelt ein extrem breites Angebot, aber da die finanziellen Ressourcen immer ein Thema sind, vermisse ich teilweise die nötige Vertiefung bei manchen Themen.
    Bin auf der Homepage von swisseduc.ch auf interessantes Lektionenmaterial zum Thema „sehbehindert am Computer“ gestossen. Die Lernenden schlüpfen in die Rolle eines sehbehinderten od. blinden Menschen und erkunden so das Internet. So kann man die Hürden die bspw. ein sehbehinderter Mensch zu überwinden hat 1:1 selber erfahren und lernt Techniken kennen die den Internet-Zugang für behinderte Menschen erleichtern. Ich finde diesen Ansatz eine gelungene Möglichkeit das Bewusstsein der Jugendlichen für dieses Thema zu fördern.

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